Die ADFC-Allgäu-Allianz auf der Landesversammlung 2024

Nachwachsende Rohstoffe und wachsender ADFC in der Gäubodenstadt Straubing.

Gruppe vor Infotafel
Die Allgäu-Allianz warb im “Info-Markt“ für die Memminger Freiheitstouren im kommenden Jahr. Im Bild v.l.n.r.: Petra Rauh-Gold (KE-OA), Konrad Mayer (MM-MN), Johannes Auburger und Renate Schießler (KF-OAL), Ehrenvorsitzender des ADFC Bayern Armin Falkenhain und Manfred Neun (MM-MN) © Paulus Guter

Die Landesversammlung des ADFC-Bayern ist immer ein Highlight. Einerseits ist es das höchste Beschlussorgan unseres Landesverbandes – hier wird Politik gemacht, andererseits ist es das Bindeglied zwischen dem Bundesverband und allen bayerischen Kreisverbänden und ihren Gliederungen. Es wird um beste Lösungen gestritten, es ist eine gute Gelegenheit, die Kontakte in Bayern zu pflegen, und da die LV jedes Jahr woanders stattfindet, ist es auch die großartige Gelegenheit zu sehen, welche Fortschritte in Sachen Fahrradfreundlichkeit anderen Orts gemacht werden. Das Generalthema des ADFC Bayern ist und bleibt die „klimaverträgliche Mobilitätswende“.

Bereits am Freitag reisten viele Teilnehmer aus ganz Bayern an und folgten der Einladung ins NAWAREUM, um sich über Straubings Kompetenzzentrum „Nachwachsende Rohstoffe“ zu informieren. Im Anschluss gab es einen Empfang der Stadt mit dem 3. Bürgermeister Werner Schäfer. Der Bürgermeister ging auf die Geschichte und die Entwicklung hin zu einem fahrradfreundlichen Straubing ein. Er lud alle ein, am kommenden Tag vor der Versammlung die 50.000-Einwohnerstadt auf seinen grünen Wegen zu erkunden. Ein freudiges Wiedersehen beim gemeinsamen Abendessen und neue Kontakte zwischen den Kreisverbänden wurden geknüpft. Am nächsten Morgen trafen sich dann doch einige radelnde Delegierte entlang des Allachbachs, weil sie die grünen Wege durch die Stadt erkunden wollten.

Gleich zu Beginn der Versammlung bekam der ADFC Bayern Zuwachs: die Ortsgruppe Straubing wurde aus der Taufe gehoben. Paten sind die Kreisverbände Regensburg und Landshut; beide stehen den neuen Aktiven im Gäuboden mit Rad und Tat zur Seite. In ihren Grußworten gingen die Vertreter der Stadt und des Landkreises auf die Erfolge des Radwegausbaus in der Region ein. Sie zeigten dabei auch auf, welche finanziellen, personellen und politischen Aufwendungen dafür nötig, aber auch zielführend sind. Zum Beispiel: Radwegnetzentwicklung bereits seit den 1980er Jahren, Lade- und Gepäckboxen in der Innenstadt, durchgehende innerörtliche Beschilderung, Leihradsystem mit 36 Leihpunkten, Mängelmelder und verschiedene Aktionen verteilt über das Jahr.

Im Bericht des Landesvorstands kamen alle Vorstandsmitglieder zu Wort. So wurden alle Ressort-Schwerpunkte des vergangenen Jahres beleuchtet. Neben dem Radentscheid Bayern gab es viel verkehrspolitische Arbeit, Tourismus, Öffentlichkeitsarbeit, Mitarbeit in der AGFK Bayern, Rad im ÖV u.v.m.. Besonders eindrucksvoll und ausbaufähig: neue “Fahrradfreundliche Arbeitgeber“ sowie das Mitgliederwachstum. So konnte der ADFC Bayern 2023 das 33.333 Mitglied begrüßen. Neue Netzwerke Frauen im ADFC, der junge ADFC und Familien im ADFC berichten über Aktionen wie Raddemos, BiciBus und Schulstraßen in Bayern.

Nach der Aussprache auch des Finanzberichts wurde die Vorstandschaft entlastet und mit großem Lob für die viele Arbeit bedacht. Zur Bundeshauptversammlung im November in Nürnberg wurden die Delegierten gewählt. Da es doppelt so viele Kandidaten wie im Vorjahr gab, werden in diesem Jahr drei Regionen keine Delegierten stellen können: das Allgäu sowie Ober- und Unterfranken. Dagegen haben München fünf und Regensburg drei Delegierte – diese Konsequenzen sollten beim nächsten Mal besser bedacht werden, schließlich ist Regionalproporz so etwas wie eine bayerische Erfindung.

Der Leitantrag zu Vision Zero, also Maßnahmen zu sicherem Straßenverkehr mit null Unfalltoten, wurde angenommen. Der Antrag, die Kursunterlagen zur Tourenleiterausbildung für Vorstände und Teilnehmer zu veröffentlichen fand hingegen keine Mehrheit.

Insgesamt war es eine gelungene Veranstaltung an einem schönen, radfahrfreundlichen Ort. Mal sehen, vielleicht folgt der Landesverband der Einladung zur nächsten Landesversammlung ins Allgäu.

Text: Johannes Auburger, Manfred G. Neun


https://ke-oa.adfc.de/neuigkeit/die-adfc-allgaeu-allianz-auf-der-landesversammlung-2024-1

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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